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Dauer:
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Fast tausend Jahre Geschichte in Stein gemeißelt: ein Kloster und eine Burg
Auf wundersame Weise verschont die Zeit dieses im 12. Jahrhundert gegründete Kloster, 4 Kilometer von der Nordgrenze Tübingens entfernt, hüllt den Besucher hier in eine besondere Atmosphäre stehender Zeit ein. Die besondere Atmosphäre der angehaltenen Zeit umhüllt den Besucher hier. Sie werden den romanischen Baustil, seinen Übergang zur Gotik, die Blüte der Gotik sowie den Historismus – Neugotik sehen.
Katholische Mönche, die 350 Jahre lang für die Gesundheit und den Seelenfrieden der Herrscher gebetet hatten, wurden im 16. Jahrhundert nach der Reformation vertrieben. Stattdessen siedelten sich innerhalb dieser Mauern Schulkinder an, die auf Kosten der Herzöge von Württemberg für den Eintritt in die Universität Tübingen ausgebildet wurden, damit sie evangelische Pfarrer wurden und in ihren Predigten vor einer großen Schar den Einfluss der Machthaber stärkten.
Die Herzöge haben die herrlichen Jagdgründe der Region nicht vergessen. Und als 1806 Herzog Friedrich (Bruder der russischen Kaiserin Maria Feodorowna, Schwiegertochter Katharina der Großen) durch Napoleons Gnaden erster König von Württemberg wurde, erfolgte die vollständige Säkularisierung. Die Schule wurde an einen anderen Ort verlegt, und hier war das Geräusch von Jagdhörnern und Schüssen zu hören. Es war nicht nur Unterhaltung, sondern auch eine Gelegenheit, sich zu treffen und mit Vertretern des Hochadels, Mitgliedern des inzwischen königlichen Jagdordens, zu sprechen. Natürlich brauchte man für den König und seine Gäste Quartier.
Der von der Geschichte faszinierte Enkel Friedrichs I., König Karl, übernahm die notwendigen Arbeiten, um die Gebäude des alten Klosters zu stärken und die Innenräume des Schlosses im neugotischen Stil auszustatten. Offiziell bereitete er ein Geschenk für seine Frau, die Zarentochter Olga Nikolaevna, vor, aber Karl zog dafür und für viele andere Dinge Geld aus ihrer eigenen Mitgift. Hier, in seiner männlichen Gesellschaft, ruhte er sich aus.
Der letzte württembergische König Wilhelm II. war ein leidenschaftlicher Jäger. 1893 lud er sogar den deutschen Kaiser zur Jagd hier ein, als er aus Berlin auf seine Festung Hohenzollern, nur 30 Kilometer von Bebenhausen entfernt, kam. Und nach der erzwungenen Abdankung 1918 und bis zu seinem Tod lebte hier der bereits ehemalige König von Württemberg fast ohne Unterbrechung mit seiner Frau. Sowohl die schöne Innenausstattung als auch die notwendigen Wirtschaftsräume der damaligen Zeit (Küche, Bad) sind gut erhalten.
Offenbar zeigten sich die gemeinsamen Wurzeln der Württemberger und der Hohenzollern (Burg Hohenzollern) im 20. Jahrhundert … Von 1945 bis 1952 gab es das Land Württemberg-Hohenzollern, dessen Landtagsabgeordnete ihre vielen Tagestreffen hier in Bebenhausen. 1952 wurde das Land Baden-Württemberg gegründet. Alexandra (A. Zenger)